Karte (Kartografie) - Kočevje (Občina Kočevje)

Kočevje (Občina Kočevje)
Kočevje (, gottscheerisch: Göttscheab oder Gətscheab, italienisch: Cocevie) ist der Name einer Stadt sowie der dazugehörenden Gemeinde (občina) im zentralen bzw. südlichen Slowenien. Die in einer sehr stark bewaldeten Gegend gelegene Gemeinde hat 16.184 Einwohner und eine Fläche von 555 km² (jeweils 1. Jan. 2014). Der gleichnamige Hauptort liegt am Fluss Rinse (Rinža) inmitten eines Karstfeldes (Kočevsko polje) und hat 8.868 Einwohner (2002). Die Gegend ist unter anderem ein Refugium für Braunbären. Das Gottscheer Land war eine bis zum Jahr 1941 bestehende deutsche Sprachinsel innerhalb des geschlossenen slowenischen Sprachgebiets.

Gottschee entstand in den ersten drei Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts, als das Haus Ortenburg (eine Grafschaft in Oberkärnten) in diesem Gebiet deutsche Kolonisten ansiedelte, die vor allem aus Tirol und Kärnten stammten. Sie rodeten zur damaligen Zeit den Urwald im Gebiet des Hornwalds (Kočevski Rog). 1377 wurde der Ort noch als Dorf mit Marktrechten erwähnt. Im 15. und 16. Jahrhundert mehrten sich Überfälle und Plünderungen durch die Türken. Nach Brandschatzung durch die Türken im Jahre 1461 wurde Gottschee wieder aufgebaut und erhielt 1471 Stadtrechte. Zum Schutz der Stadt wurde in dieser Zeit eine Stadtmauer errichtet, die allerdings im 18. Jahrhundert wieder abgebrochen wurde, damit die Stadt sich ausbreiten konnte.

Unter den ältesten und angesehensten Bürgerfamilien Gottschees zählten die: Erber (spätere Freiherren von Erberg), Peer (adelig seit 1599), Tschinkel, Plassmann (adelig seit 1630), Schletterer, Schikowitz/Sukowitz (adelig seit 1712), Jager, Ramor, Verderber, Erker, Egger, Khern, Loy, Walisch, Hütter, Rankhel etc., die alle schon vor dem Jahre 1574 dem Gottscheer Bürgertum angehörten.

Auf Grund der schweren Verwüstungen durch die Türken gewährte 1492 Kaiser Friedrich III. von Habsburg den Bewohnern Gottschees wie auch den Reifnitzern das Hausiererpatent zum Handel mit häuslichen Erzeugnissen, Vieh und Feldfrüchten. 1515 erschlugen Gottscheer Bauern den Baron Thurn und seinen Pfleger Stersen, so dass Gottschee Brennpunkt des Windischen Bauernkriegs wurde, der nur mit Mühe niedergeschlagen wurde. Ein späterer Versuch der Gottscheer Bauern, die Besitzungen durch Kauf zu übernehmen, scheiterte.

1618 erwarb Baron Johann Jakob Khisl Gottschee, das vier Jahre später Grafensitz wurde. 1641 übernahmen die Auersperger von seinem Adoptivsohn aus dem Geschlecht der Zwickel die Grafschaft und errichteten in der Folge in der Stadt ein mächtiges Schloss. 1791 erhielten die Auersperger den Titel Herzog von Gottschee.

1872 wurde in der Stadt das deutschsprachige Gymnasium Gottschee eröffnet.

Im Jahre 1893 wurde Gottschee an das Schienennetz angeschlossen. Dies machte es möglich, die im Gebiet vorkommende Braunkohle abzubauen. Im nahe gelegenen Hornwald wurde ein Sägewerk errichtet, das über eine normalspurige Kleinbahn (Hornwaldbahn) Bahnanschluss nach Straža auf der Gottschee gegenüberliegenden Seite des Höhenzugs erhielt. Im Braunkohletagebau und im Hornwalder Sägewerk arbeiteten zahlreiche Zuwanderer slowenischer Muttersprache.

Im Jahr 1900 hatte die Stadt Gottschee 2.421 Einwohner. Davon waren 2.025 deutsch- (84 %) und 255 slowenischsprachig (11 %).

 
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